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Lorenz Spinas

Lorenz Spinas «Spinas Civil Voices»

Lorenz Spinas und sein Team «Spinas Civil Voices» sind national wie auch international eine der bekanntesten Fundraising-Werbeagenturen. An der Ankerstrasse 112 in Zürich werden Konzepte und Kampagnen für NPOs (Non-Profit-Organisation) entwickelt, welche auch gerne mal Christoph Blocher und George Clooney aufs Korn nehmen, immer mit der Absicht, dass die werbende Organisation zu ihren Spendengeldern kommt. Die Mitarbeiter, welche für Lorenz Spinas arbeiten, tun dies aus Überzeugung.

Die Agentur arbeitet unter anderem für: Amnesty International, Caritas, Fastenopfer, Heilsarmee, Greenpeace, Krebsliga, Terre des hommes, WWF und viele mehr. Der aktuelle Streuwurf für Terre des hommes macht auf das Thema Kinderarbeit in Goldminen aufmerksam.

Das Jahr 2014 war geprägt von traurigen und schlimmen Ereignissen. Wie hat sich dies auf das Spendenverhalten der Schweizer ausgewirkt?
Die Millionen vertriebenen Syrer können leider nicht auf die gleiche Spendenbereitschaft zählen, wie das etwa bei Tsunami- oder Erdbebenopfern in der Vergangenheit der Fall war. Es ist eine langjährige Erfahrung, dass bei Naturkatastrophen sehr viel mehr gespendet wird als bei von Menschen verursachten Tragödien, unabhängig vom objektiven Ausmass des Leides. Wir sehen diesen Unterschied im Grossen wie im Kleinen. Der Fixer, den eine schwierige Kindheit in Heimen in die Drogen gebracht hat, löst eine grössere Hilfsbereitschaft aus als einer, der aus Leichtsinn oder anderem Selbstverschulden süchtig wurde. Weil dieses Jahr vor allem kriegerische Konflikte Schlagzeilen machten, hatte dies wenig Einfluss auf das Spendenverhalten.

Sie sind seit Jahren der Fundraiser der Schweiz; niemand bringt die Botschaft besser auf den Punkt als Ihre Agentur. Haben Sie keine Lust, einmal eine ganz «normale» Kampagne zu entwickeln?
Diese Frage haben wir uns in den ersten Jahren nach der Gründung auch noch ab und zu gestellt. Vor allem, weil wir nicht wussten, ob wir mit unserer interessengeleiteten Fokussierung auf gemeinnützige Themen überleben können. Doch je sattelfester wir in unserer Nische wurden, desto mehr Anfragen kamen von NGOs. Mit der Zeit forderte uns das kontinuierliche Wachstum dermassen, dass wir gar keine Zeit mehr hatten, auf andere Gedanken zu kommen. Vor fünf Jahren haben wir uns bewusst dazu entschieden, unser Kerngeschäft auf Deutschland auszuweiten, statt in der Schweiz zu diversifizieren. Mittlerweile arbeiten wir im grossen Kanton für Caritas, WWF, die Welthungerhilfe und die Krebshilfe. Und niemand in unserem knapp 40-köpfigen Team kommt heute noch auf die Idee, etwas anderes zu tun, als das, was uns am Herzen liegt.

Viele Schweizer spenden in der Regel einmal im Jahr. Wie stark sind Aktionen wie «Jeder Rappen zählt» ein Dorn in Ihren Augen?
DEN Schweizer gibt es auch im Spendenbereich nicht. Es gibt Leute, die mit ihren Spenden die Welt verändern wollen und deshalb bei Greenpeace, Amnesty und anderen Pressure-Groups Mitglied sind. Andere möchten einfach Gutes tun und lassen sich mehr durch ihre emotionale Betroffenheit leiten. Sie spenden mal für Behinderte, mal für den Tierschutz, mal für die Krebsforschung. Die Grosszahl der Spenderinnen und Spender handeln aus Überzeugung und tun dies regelmässig bei Organisationen, denen sie vertrauen. «Jeder Rappen zählt» hingegen motiviert eher Menschen mit einer weniger regelmässigen Absicht. Man sieht Kinder, die vor dem Glascontainer ihr Sparschwein schlachten oder Leute, die sich durch das öffentliche Gemeinschaftserlebnis zum Spenden animiert fühlen. Von dem her sehe ich in «Jeder Rappen zählt» eher eine Ergänzung als eine Konkurrenz, auch wenn das einzelne Hilfswerke anders beurteilen.

Lorenz Spinas Terre des homesLorenz Spinas Terre des homes

Lorenz Spinas Terre des homes

 

Ein kleiner Junge, der von seinen Erfahrungen in einem nachgestellten Film über die schlimmen Umständen in einer Goldmine erzählt, wird manchen Menschen die Augen öffnen.

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