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Bonnie & Clyde

Benjamin Bögli «Bonnie & Clyde»

Kultur mit viel scharf.
Benjamin Bögli, Jahrgang 1975, lancierte Mitte September die neue Zeitschrift «Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf. Bögli ist seit gut 15 Jahren im Journalismus tätig und arbeitete in verschiedenen Funktionen bei den interessantesten Zeitungen der Schweiz. Er wohnt in Zürich.

1. Sie sind Herausgeber des neuen Magazins Bonnie & Clyde. Können Sie uns die Hintergründe und die Beweggründe zum Magazin verraten?
Sehr gerne. «Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf ist die erste Zeitschrift in der Deutschschweiz, die Hochkultur, Unterhaltung, Liebe und Sex auf hoffentlich intelligente Weise vereint. Sie bringt damit mehr Vielfalt in die Kulturberichterstattung. Wie kam es dazu? Ich habe nie ganz verstanden, weshalb das Feuilleton Berührungsängste mit Entertainment-Themen hat und die Unterhaltung vor der Hochkultur die Nase rümpft. Denn: Ob Yoga, Don Quijote oder Taylor Swift – das kulturell Interessante, Faszinierende ist überall auszumachen, man muss es nur sehen wollen. Die Idee, dieses Vakuum zu füllen, ohne eine gewisse Breitenwirksamkeit zu vernachlässigen, hat mich nicht mehr losgelassen. So entstand «Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf. Die bisherige Resonanz ist sehr gut. Wer «Bonnie & Clyde» auch in Zukunft lesen will, soll an der Online-Umfrage auf www.bonnie-and-clyde.com teilnehmen.

2. Welche Inhalte und Themen möchten Sie in Bonnie & Clyde veröffentlichen?
Im Heft geht es darum, ein breites, Kultur-affines Publikum anzusprechen. Ganz wichtig für «Bonnie & Clyde» ist, dass die Themen aus einer besonderen, überraschenden, provokativen oder humorvollen Sicht behandelt werden. Nur so wird sich die Zeitschrift behaupten können. Auch ist «Bonnie & Clyde» keiner Szene verpflichtet. In der ersten Nummer erfährt man zum Beispiel, wo die gefeierten TV-Serien an ihre Grenzen stossen und wo ihnen der Kinofilm überlegen ist, weshalb Frauen so gerne Yoga machen und Männer es nicht tun sollten, wann man in der Oper «Brava» und nicht «Bravo» rufen soll, wie der Schweizer Kunstmarkt funktioniert oder, ob es so etwas wie einen meditativen Orgasmus gibt. Diese Spannbreite bedeutet für mich Kultur mit viel scharf. Zudem hatte ich das Privileg, in dieser ersten Ausgabe mit einigen der renommiertesten Journalisten im Land und zugleich mit jungen hervorragenden Autorinnen und Autoren zusammenzuarbeiten.

Bonnie und Clyde

3. Was hat es mit dem Namen auf sich? Warum Bonnie & Clyde?
Natürlich habe ich verschiedene Titel-Varianten geprüft. Ich wollte einen Namen, der Frauen und Männer anspricht, mit Kultur zu tun hat, actionreich, romantisch und legendär ist. Eines Abends hat es klick gemacht: In einer mitreissenden Szene der TV-Serie «Mad Men» lief im Hintergrund «Bonnie & Clyde» von Serge Gainsbourg und Brigitte Bardot. Da wusste ich: Das ist der Titel für das Heft.

4. Wie sieht Ihre Wunschzielgruppe aus? Soll das Magazin eher Bonnie oder Clyde ansprechen? Und vom Alter: Kultur ist nichts für 18-jährige oder täusche ich mich?
Die eine oder andere Geschichte ist sicherlich auch für die Millennials interessant. Ich denke da zum Beispiel an den Text «Wie Taylor Swift mein Leben veränderte» oder an die Kolumne über Sex beim ersten Date. Aber klar, das Alter der Kernzielgruppe liegt etwas höher: Frauen und Männer zwischen 25 und 55, die an intelligentem Entertainment interessiert sind. Sie sehen, der Markt ist riesig! Was ich bereits jetzt sagen kann: Bei der weiblichen Leserschaft kommt «Bonnie & Clyde» überdurchschnittlich gut an, was mich sehr freut.

5. Die erste Ausgabe ist jetzt bei den Lesern. Sie müssen mit Bestimmtheit sehr erleichtert sein?
Erleichtert bin ich erst, wenn die gesamte Auflage, 1,4 Tonnen, von «Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf Zielgruppen-genau verteilt ist! Der Vertrieb läuft allerdings gut. Ich habe unter anderem eine Medienpartnerschaft mit dem Konzertveranstalter All Blues, an deren Veranstaltungen die Hefte verteilt werden. Es ist sehr interessant zu beobachten, wie die angepeilten Leserinnen und Leser reagieren, wenn ich ihnen ein Heft in die Hand drücke. «Bonnie & Clyde» kann man selbstverständlich nach wie vor auf www.bonnie-and-clyde.com kostenlos bestellen. Zudem freut es mich sehr, dass «Bonnie & Clyde» bereits einige Beachtung in den Medien fand: «NZZ am Sonntag», «Sonntagszeitung», Persoenlich.com und sogar die «Süddeutsche Zeitung» haben über das Unternehmen berichtet.

6. Ein Magazin stampft man nicht über Nacht aus dem Boden. Wie lange war die Vorlaufzeit?
Die konkrete Umsetzung des Hefts fand in den letzten fünf Monaten statt. Die Entwicklung des Konzepts hat etwas länger gedauert. Erste Gedanken darüber machte ich mir vor gut zwei Jahren.

7. Das Layout wie auch die Berichte der ersten Ausgabe erinnern mich an die 70er Jahre. Auch der Name Bonnie & Clyde ist eher Retro. Woher kommt das?
Der berühmte Schweizer Architekt Peter Zumthor hat an einem Vortrag einmal den mir einleuchtenden Satz gesagt: «Make it typical then it will become special». Ich versuchte also, mich an typischer Zeitungs- und Magazinoptik zu orientieren. Die wichtigsten, heute noch bestehenden Publikationen aus dem Kultur- und Entertainment-Bereich wie «Variety» oder «Rolling Stone» entstanden zwischen dem Anfang des letzten Jahrhunderts und den 70er Jahren. Visuell waren das also meine Vorbilder. Die Grafikerin Chris Burkhard hat mich bei der Umsetzung grossartig unterstützt. Inhaltlich bietet das Heft eine hoffentlich inspirierende Mischung: Einerseits werden hochaktuelle Themen behandelt, wie Yoga, TV-Serien, Krimis, Oben-ohne-Wahn der Männer, Karrieren, Eminem, aphrodisierende Küche, Kritik am Theater oder der «perfekte Roman» aus wissenschaftlicher Sicht. Dem gegenüber stehen Geschichten mit einem gewissen geheimnisvollen Glanz über Popkultur-Legenden wie Faye Dunaway, Norman Mailer, Lindt & Sprünglis vergessener, spektakulären Auftritt in «Inspector Clouseau» oder ein Klassik-Knigge.

Bonnie_Clyde_Inhalt

8. Es braucht Mut in der heutigen digitalen Welt auf ein Printprodukt zu setzen. Warum haben Sie sich für Print entschieden?
Die Verlage verdienen ihr Geld nach wie vor zum grössten Teil mit Print. Ich nehme aber an, dass verschiedene Inhalte wie tagesaktuelle News in absehbarer Zeit gänzlich ins Netz abwandern werden, weil Druck und Vertrieb schlicht zu teuer sind. Spartenhefte boomen allerdings: Es gab noch nie so viele Neugründungen im deutschsprachigen Raum wie im letzten Jahr.

9. Stand es nie zur Debatte das Projekt zuerst online zu starten, um zu sehen, wie gross die Akzeptanz sein wird?
Nein, Kultur ist etwas Sinnliches, da muss es ein bisschen rascheln.

10. Das Rolling Stone, so liest man, hat den Trend zum Digitalen verschlafen. Nun ist der Sohn des Gründers in der Verantwortung und reisst das Steuer um und bringt das Heft in den Online-Hafen. Ganz auf Online werden auch Sie nicht verzichten können?
Natürlich nicht. Ich habe auch eine Online-Strategie. Ich denke einfach, dass gewisse Inhalte auf Papier besser funktionieren, gerade in der Kultur. Grundsätzlich ist «Bonnie & Clyde» fürs Papier konzipiert. Das heisst aber nicht, dass ich gewisse Geschichten mit viralem Potenzial nicht auch online vertreibe. Die Website www.bonnie-and-clyde.com hat im Moment noch primär eine Marketing-Funktion. Ich bin allerdings daran, auch Inhalte fürs Web zu realisieren. Diese werden aber mehr Service-Charakter haben.

Vielleicht noch ein paar Worte zu «Rolling Stone»: Das Heft ist Ende der sechziger Jahre im Einklang mit dem Zeitgeist entstanden: Rockmusik war neu und damals wohl das Lebensgefühl schlechthin. Damit einher ging die Politik: sexuelle Revolution, Vietnamkrieg. Das ist die «Rolling Stone»-DNA. Heute ist das alles nicht mehr so prickelnd. Und es ist natürlich lustiger, wenn man sich den rezensierten neuen Track von den Red Eyes oder die fünf besten Auftritte von Miley Cyrus online gleich anhören respektive anschauen kann.

11. Wie sieht Ihr Distributionskonzept aus? Wie möchten Sie das Magazin an die Frau bzw. den Mann bringen?
Die erste Ausgabe ist eine Testnummer, ein sogenanntes Pop-up-Magazin, das kostenlos verteilt wird und bestellt werden kann. Neben dem bereits erwähnten Vertrieb an Konzerten wird das Heft auch in Kinos (Arthouse, RiffRaff, Bourbaki), in den VIU-Brillengeschäften in Zürich, Bern, Basel und München und in interessanten Lokalitäten, Kultur-affinen Veranstaltungen und Veranstaltungsorten aufgelegt oder verteilt. «Bonnie & Clyde» kriegt man zum Beispiel auch im Zürcher Opernhaus, im Kleidergeschäft AP&CO oder in ausgewählten Bars. Parallel dazu habe ich auf www.bonnie-and-clyde.com die Online-Umfrage lanciert, mit der ich abklären will, wie gut der Leserschaft «Bonnie & Clyde» gefällt, ob sie die Zeitschrift abonnieren würde und wie viel sie dafür bezahlen will. Damit möchte ich das Marktbedürfnis abklären, den «Proof of Concept» erbringen. Daneben führe ich Gespräche mit Medienagenturen, möglichen Sponsoren und suche Investoren oder Partner, die Interesse daran haben, «Bonnie & Clyde» zu unterstützen. Ziel ist es, das Heft 10-mal pro Jahr herauszubringen. Es soll eine gewinnbringende Abonnementszeitschrift werden.

12. Sie gehörten zur Startmannschaft von .ch, einer Gratiszeitung, ähnlich wie 20 Minuten, aber mit anderem Distributionskonzept, welches leider vor Jahren scheiterte. Sie stehen nun auch an der gleichen Stelle wie Sacha Wigdorovits zu jener Zeit, einfach in anderer Dimension. Was werden Sie mit Bestimmtheit anders als damals machen?
Wie Sie richtig bemerken, sind die Dimensionen nicht zu vergleichen. Ich betreibe mit der Herausgeberin von «Bonnie & Clyde», der BB Media GmbH, eine Ein-Mann-Firma. «.ch» war von Beginn weg ein Millionen-Unternehmen mit, wenn ich mich richtig erinnere, etwa sechzig Angestellten. Die Voraussetzungen könnten unterschiedlicher nicht sein. Selbstverständlich konnte ich aber sehr viel lernen: Vom Zusammenbauen des Redaktionstischs, über die anspruchsvolle Lancierungszeit als Produzent, Film-, Auslandredaktor und Produktionschef bis zur plötzlichen Einstellung des Betriebs habe ich alles hautnah miterlebt.

13. Bevor Sie 1998 sich für den journalistischen Weg entschieden haben, arbeiteten Sie in einer Werbe-Firma. Warum haben Sie sich damals gegen die Werbung entschieden?
Das war keine bewusste Entscheidung gegen die Werbung. Mich faszinierten Zeitungen und Zeitschriften schon immer. Ich wollte bereits als Kind Journalist werden. Dieser Berufswunsch rückte dann aber irgendwie in den Hintergrund und ich machte eine kaufmännische Ausbildung in der Unterhaltungselektronik, rutschte danach zufällig in die Werbung hinein, wo ich viel mit Medien zu tun hatte. Und plötzlich packte es mich wieder. Ich suchte eine Stelle bei einer Zeitung und hatte das Glück, bei Blick Sport als Sekretär und Redaktionsassistent Einblick in eine der wohl pulsierendsten und interessantesten Schweizer Redaktionen zu erhalten. Ich schrieb meine ersten Artikel und war vom Medienvirus infiziert. Obwohl ich sehr sportinteressiert war und bin, begeisterten und begeistern mich kulturelle und historische Themen noch mehr. Ich bin ein Inhalts-Junkie. Deshalb habe ich das Fach gewechselt. Im Journalismus ist das zum Glück möglich.

14. Sie waren eine Zeitlang als freier Reporter in New York tätig. Was für Artikel schrieben Sie in dieser Zeit? Wie war es in einer der aufregendsten Städte der Welt zu arbeiten?
Das war in der Tat sehr aufregend. Ich machte viele Interviews mit Leuten aus dem Entertainmentgeschäft und schrieb über Stars, Film und Musik für verschiedene Schweizer Zeitungen. New York ist für einen Journalisten sehr attraktiv, weil fast immer irgendetwas Interessantes passiert: Am einen Abend kann man bei einem zweistündigen Gespräch mit Woody Allen dabei sein, am nächsten gibt Lenny Kravitz ein kleines Clubkonzert und sitzt ans Schlagzeug. Zudem ist Manhattan sehr übersichtlich, man erreicht alles in relativ kurzer Zeit.

15. Sie waren lange als Filmkritiker tätig. Erst gerade ging das Zurich Film Festival  zu Ende. Gibt es einen aktuellen Film, welchen Sie meinen Lesern näher bringen möchten?
Die Lancierung von «Bonnie & Clyde» ist sehr intensiv, daneben arbeite ich ja noch Teilzeit als Produzent bei der «Weltwoche». Im Moment liegt es zeitlich nicht drin, ins Kino zu gehen. Ich habe das Zurich Film Festival in den letzten Jahren aber intensiv verfolgt und möchte an dieser Stelle den Organisatoren Nadja Schildknecht und Karl Spoerri ein grosses Kompliment machen. Sie schaffen es, zwei völlig unterschiedliche Welten zu vereinen: Grosses Star-Entertainment und kleines Independent-Kino. Oft wird ihnen diese Heterogenität zum Vorwurf gemacht. Dabei ist es genau dieser Punkt, der den Zauber des Festivals ausmacht. Ich war als Reporter schon an den meisten wichtigen Festivals: Cannes, Venedig, Berlin, Toronto, Tribeca. Das Qualitätsgefälle der Filme ist dort riesig. In Zürich habe ich noch nie einen wirklich schlechten Film gesehen. Unabhängig vom Festival nenne ich aber gerne meinen bisherigen Lieblingsfilm 2015: «Love and Mercy» über das verrückte Leben des Beach-Boys-Frontmanns Brian Wilson, dargestellt vom meiner Meinung nach derzeit interessantesten Schauspieler Paul Dano.

16. Zum Abschluss: warum muss man Abonnent von Bonnie & Clyde werden?
«Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf ist die erste Zeitschrift, die Hochkultur, Unterhaltung, Liebe und Sex vereint. Diese Elemente machen auch die magische Anziehung kultureller Werke aus. Wenn das kein Grund ist!

Bonnie & Clyde

© Yves Seiler

Pressemeldung zu «Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf:

Hervorragende Autoren schreiben für neue Zeitschrift
«Bonnie & Clyde» Kultur mit viel scharf ist ab sofort erhältlich. Als erstes Print-Magazin in der Deutschschweiz vereint es Hochkultur, Unterhaltung, Liebe und Sex. Ohne Berührungsängste. Keiner Szene verpflichtet.

Autorinnen und Autoren
Yvonne Eisenring, Dominique Feusi, Anne-Sophie Keller, Beatrice Schlag, Claudia Schumacher, Christian Berzins, Antonio Gattoni, Martin Jenni, Wolfram Knorr, Tom Kummer, Alexander Nebrig, Mark van Huisseling, Jeroen van Rooijen u.a.

Themen
Krimi, Literatur, Sex, Theater, Mode, Gesellschaft, Pop, Kunst, Film, Klassik, Stars, Liebe, Serien, Gastro, Legenden

• Auflage: 10 000

• Erscheinung: 16. September 2015

Herausgeber/Kontakt
Benjamin Bögli
BB Media GmbH
Limmatquai 54
8001 Zürich

076 328 97 42

benjamin.boegli@bb-media.ch

Heft bestellen: www.bonnie-and-clyde.com

 

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