Seiler's Werbeblog

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Rueckblick Seiler's Werbeblog

Jahresrückblick «Teil 1»

Branchenpersönlichkeiten bewerten 2018 und schauen ins 2019.
Ich weiss nicht wie es Ihnen geht, mein 2018 war ein schnelles Jahr. Kaum die Enter-Taste gedrückt, ist es schon wieder vorbei. War es ein gutes Jahr? In vielen Belangen ja. Ich finde es war aber auch ein durchschnittliches Jahr. Ich habe selten so wenig Musik gekauft, die Politik ist trotz neuen Bundesrätinnen spurlos an mir vorbei gerauscht und in der Werbung hat mich nur wenig berührt.

Wie sehen das die Branchenpersönlichkeiten? Erfahren Sie mehr: 22 Personen haben sich die Zeit genommen und die Fragen beantwortet. Gerne präsentiere ich diese alphabetisch und für einmal ohne Gewichtung.

Martin Arnold

Arnold Martin – Jurymitglied des ADC Europe 2018

Yves Seiler: Wie hat sich die Branche (das Geschäft) 2018 entwickelt?
Martin Arnold: Eine grosse Frage, die ich in ein paar Sätzen nicht vollständig beantworten kann. Daher nehm ich mir die Freiheit und nenne lieber nur jene Entwicklung, die mich am meisten freut und die ich bei der Jurierung am ADC Europe beobachten durfte.

In einer Zeit, in der alle von neuen Technologien und neuen digitalen Werbeformen sprechen, fiel dort eine Kampagne auf, deren Hauptwerbemittel eines der ältesten Alltagsgegenstände in der Geschichte der Menschheit darstellt: ein Schuh.

Die ersten Schuhe datieren zurück bis 7000-8000 v. Chr. Die schöne Idee hätte man also schon viel früher lancieren können.


Bestimmt wurden bei der Umsetzung der Kampagne neue Technologien eingesetzt. Und während der Veröffentlichung gabs sicher auch viele Social Media Ads, Pre-Rolls, den einen oder anderen Influencer usw. So sollte es auch sein. Wir sollten aber damit aufhören, Tech, neue Ads oder Influencer bereits als Idee zu betrachten. Sondern lieber deren Stärken dort nutzen, wo sie auch wirklich liegen. Als Mittel zum Zweck in der Form von Tools und Mediaformaten, die uns helfen, die Werbebotschaft zu kommunizieren.

Was erwartest du von 2019?
Erwartungen erfüllen sich am ehesten, wenn man sie an sich selber hat und etwas dafür tut. 2019 wird also genau das bringen, was wir daraus machen.

Schön wäre, wenn wir uns 2019 ein Jahr voller unterschiedlicher Ideen bescheren, die uns überraschen. Wie wärs wenn eine Schweizer Agentur einen Superbowl-Spot kreiert? Oder wenn Gölä der Heilsarmee einen Song spendet? Oder wenn Uli Hoeness Testimonial einer Bank wird – wobei, nein, das gabs ja schon… Dann lieber: die Marke Nike vergibt ihren weltweiten Werbe-Etat in die Schweiz.

Let’s do this!

Wie verbringst du die Festtage?
Das traditionelle Essen mit der Familie haben wir in diesem Jahr vorverlegt. Während den offiziellen Festtagen besuche ich mit einer guten Freundin die Türkei. Weihnachten und Neujahr feiern wir in Istanbul.

Joerg Bewersdorff

Bewersdorff Jörg – CEO WIRZ Activation

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Jörg Bewersdorff: Ich habe auch in den letzten 12 Monaten wieder wahnsinnig viel von all den inspirierenden Menschen gelernt, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Von daher war es mit Sicherheit ein erfreuliches Jahr. Was die nackten Zahlen für Wirz Activation betrifft, würde ich von einem noch ganz guten Jahr sprechen. Fakt ist aber auch, dass es auf tradierten Wegen immer schwerer wird, die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Die nachhaltige Transformation auf dem Weg durch die Digitalisierung ist nicht nur für Kunden eine Herausforderung, sondern vor allem für uns Agenturen, mit unseren Ertragsmodelle, die – zumindest aus meiner Sicht und mit wenigen Ausnahmen – noch nicht der veränderten Realität entsprechen. Nun ja, wir sind dran. Denn wie heisst es doch so schön: «Beweg dich, sonst wirst du bewegt.»

Was erwartest du von 2019?
Vermutlich wird es so wie jedes Jahr. Ich brauche ungefähr 10 Tage, um mich beim Datum Tippen an die 19 zu gewöhnen. Wenn das passiert ist, weiss ich, dass die Probleme aus der Vergangenheit auch die Probleme der Zukunft sind. Nur dass sie jetzt noch dringlicher sind, weil wir sie immer noch nicht gelöst haben. Spass beiseite: Für 2019 habe ich eigentlich ein gutes Gefühl, da wir agenturseitig besser denn je aufgestellt sind. Unsere Kompetenz im Bereich Data beginnt sich endlich auszuzahlen, weil wir Kunden ganzheitlicher betreuen können. Am meisten gespannt bin ich, wie sich unser neues Consulting-Produkt entwickelt, bei dem wir Kunden beraten, die ihre Werbung vor allem inhouse machen. 

Wie verbringst du die Festtage?
In Deutschland. Minutiös geplant und nach einer seit Jahren erprobten Routine, die meine Frau und mich an Weihnachten zunächst zur Schwiegermutter nach Düsseldorf und dann zu meinen Eltern nach Braunschweig führt. Pappsatt und mit zahlreichen hilfreichen Tipps fürs Leben im Gepäck («Zieh dich warm genug an, Junge») geht es dann am 27.12. weiter nach Berlin, wo wir den Jahreswechsel im Freundeskreis begehen. Auch das hat Tradition. Genauso wie die erste Erkältung des Jahres, weil ich mich im wirklich saukalten Berlin wieder mal nicht richtig angezogen habe.

Bodin Frank – Unternehmer & Präsident ADC Switzerland

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Frank Bodin: Meine Werbepause (statt Unterbrecherwerbung) hat sich prächtig entwickelt: Zeit für die Kinder, Zeit für Beethoven, Bach, Schumann, Liszt und sogar eine Opernkritik, Zeit zum Nachdenken, Zeit für Entdeckungen, Zeit für neue Perspektiven. Zwei VR-Mandate, zahlreiche Advisory Mandate, (noch) keine Agentur, Investments in Startups, etwas völlig Neues am Horizont. Und auch der ADC Switzerland entwickelt sich in Richtung Zukunft – ich bin wieder unzufrieden, und das ist gut so.

Was erwartest du von 2019?
Was die Werbebranche in der Schweiz betrifft, ist die Entwicklung – abgesehen von einer Handvoll Ausnahmen – bestenfalls eine Seitwärtsbewegung. Nur wenige herausragende Persönlichkeiten, immer weniger Talente, grosse Volatilität bei immer kleiner werdenden Budgets, sinkende EBIT-Margen, viel digitale Verwirrung und Orientierungslosigkeit auf Agentur- wie auf Kundenseite – eigentlich beste Voraussetzungen, es besser zu machen.

Wie verbringst du die Festtage?
In der Schweiz mit meiner Familie.

Chenaux_Pascal

Chenaux Pascal – Standortleiter Bern und Kursleiter Swiss Marketing Academy

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Chenaux Pascal: Wir dürfen auf ein erfolgreiches und erfreuliches Jahr zurückblicken…

Erfolgreiches Ausbildungskonzept: Im Januar sind in Zürich, Uster, Bern, Basel und Winterthur unsere ersten Lehrgänge für Marketing- und Verkaufsfachleute nach neuer Prüfungsreform gestartet. Der bisherige Unterricht, das Feedback der Dozierenden und Studierenden sowie die ersten Ergebnisse unserer Prüfungssimulationen, bestätigen die Effizienz und Effektivität unseres neuen Ausbildungskonzepts.

Auch in den persönlichen Beratungsgesprächen begeistert das neue Ausbildungskonzept, da es den Studierenden durch den modularen und kompetenzorientierten Aufbau eine zeitlich flexible, teilweise verkürzte und damit günstigere, praxisorientierte und nachhaltige Ausbildung ermöglicht.

Tolle Erfolgsquoten: Über 350 Studierende der Ausbildungen Marketingassistenten, Marketing-, Verkaufs- und Kommunikationsfachleute, sowie Marketing-, Verkaufs- und Kommunikationsleiter haben in diesem Jahr ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Erfolgsquoten zwischen 80 und 95% und diverse Fachauszeichnungen an den Diplomfeiern belohnen das Engagement unserer Dozierenden und der Schulleitung.

Starke Innovationen: Mit rund 100 Teilnehmenden konnten wir den Anteil an Studierenden der Höheren Fachschule erneut steigern und die Lehrgänge Event- und Promotionmanager NDS HF, Marketing- und Verkaufsleiter NDS HF sowie Marketing-Manager HF definitiv etablieren.

Die erneute ISO-Zertifizierung, die erfolgreiche Durchführung des Marketingliners sowie bedürfnis- und marktgerechte Ausbildungsinnovationen in den Bereichen Gastronomie- Marketing, Gästebetreuung sowie Texten und Digitales Marketing, waren weitere Highlights in diesem Jahr.

Was erwartest du von 2019?
Ich „erwarte“ nichts. Im Gegenteil. Das „warten“ überlasse ich gerne den anderen. Ich möchte auch dieses Jahr aktiv gestalten. Ich freue mich auf neue Projekte, auf viele neue Studierende, spannende Begegnungen und darauf, die Studierenden in ihrer Entwicklung zu unterstützen und mit ihnen auf eine erfolgreiche Ausbildung anzustossen.

Dass wir unsere Marktstellung als Marktleader für Ausbildungen in den Bereichen Marketing, Kommunikation, Verkauf und Eventmanagement weiter festigen, unsere Innovationskraft etablieren und unseren Umsatz steigern, versteht sich wohl von selbst.

Wie verbringst du die Festtage?
Ich geniesse die Festtage im Kreise meiner Familie mit Essen, Trinken, Geschenke auspacken und Skifahren.

Dreyfus Petra

Dreyfus Petra – Co-CEO, COO und Mitinhaberin von Wirz

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Petra Dreyfus: Rasant. Wir hatten ein sehr intensives Jahr und sind mit dem Resultat mehr als zufrieden. Mit unseren bestehenden Kunden erarbeiteten wir erfolgreiche Kampagnen. Dazu konnten wir mit Graubünden, Kühne+Nagel, Post, PostFinance, Swica oder Swisscom interessantes Neugeschäft gewinnen, auf das wir uns ebenfalls sehr freuen.

Die neuen Mandate sind vor allem im digitalen Bereich, wo wir uns vermehrt gegen spezialisierte digitale oder Social Media Agenturen durchsetzen konnten. Ich denke, das liegt auf der einen Seite daran, dass alle unsere Kampagnen einen starken Kern haben und nie die Marke vergessen. Aber auch daran, dass die bereits realisierten Strukturanpassungen die richtigen waren.

Performance Marketing beispielsweise ist dann wirklich effektiv, wenn Inhalte nicht nur quantitativ richtig ausgespielt werden, sondern der Inhalt selbst schlau und gut gemacht ist. Diese Kernkompetenz unserer Agentur scheint nicht so leicht zu kopieren.

Was erwartest du von 2019?
Von uns? Viele innovative, ungesehene und involvierende Kampagnen. Von unseren Kunden: den Mut, den sie immer wieder bewiesen haben zu behalten.

Wie verbringst du die Festtage?
Zuerst ganz traditionell mit Familie vor dem Weihnachtsbaum, dann viel Essen und Trinken am Tisch. Danach geht es zur Verarbeitung auf die Skipiste.

Harder Cornelia

Harder Cornelia – CEO und Inhaberin FCB Zürich

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Cornelia Harder: Ich bin sehr zufrieden. Meine neue unternehmerische Freiheit eröffnet einige neue Business-Opportunities.

Was erwartest du von 2019?
Viele spannende Projekte und zufriedene Kunden.

Wie verbringst du die Festtage?
In den Bergen mit Familie bei Sport und kulinarischen Genüssen.

Alexander Jaggy

Jaggy Alexander – Mitgründer und Geschäftsführer Kreation thjnk

Yves Seiler: Wie hat sich das Geschäft 2018 entwickelt?
Alexander Jaggy: Für eine Kreativagentur müssen am Ende eines Geschäftsjahres drei Bilanzen aufgehen: Die Buchhaltung, die Pitchbilanz und die Kreativbilanz. Wir haben in allen drei Bereichen sehr erfolgreich gearbeitet und das beste Jahresergebnis seit Agenturgründung erzielt. Was zugegebenermassen nicht allzu schwierig ist, wenn man noch nicht mal drei Jahre alt ist.

Was erwartest du von 2019?
Wir gehen in unserer Agentur von weiterem Wachstum aus, wobei wir darauf achten, dass wir qualitativ wachsen. Damit ist hauptsächlich die Aufgabenqualität gemeint. Aus guten Aufgaben entstehen kreative Chancen. Das Wachstum werden wir ab 1. März 2019 ganz konkret spüren: Wir sind dann neu 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Wie verbringst du die Festtage?
Wie viele andere auch: Mit Familie, Freunden, immer etwas zu viel essen und immer etwas zu viel trinken. Und obwohl ich nur ein passabler Schlittschuhläufer bin, trifft man mich oft auf dem Eis beim «Chneble» mit meinen Kindern an. Spengler Cup für Arme quasi.

 

©Yves Seiler

 

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