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Matthias Ackeret

Matthias Ackeret «Persönlich Verlags AG»

Matthias Ackeret ist ein Kommunikationsprofi in vielen Bereichen. Er war bei der Gründung von TeleZüri dabei, moderierte viele Sendungen und schrieb Bücher, welche zu Bestsellern avancierten. Ursprünglich studierte er Rechtswissenschaften und promovierte später an der Universität Zürich mit einer Dissertation über das duale Rundfunksystem der Schweiz. Aufsehen erregte er durch die Sendung Teleblocher wie auch mit dem Buch «Das Blocher-Prinzip». Die Sendung gibt es bereits sieben Jahre und das Buch war mit über 25’000 verkauften Exemplaren ein Bestseller.

Matthias Ackeret ist seit 2002 Chefredaktor der Kommunikationszeitschrift Persönlich. Mit über 20’000 registrierten Online-Lesern ist es das erfolgreichste Portal für und über die Schweizer Kommunikationsbranche. Seit September 2014 ist er nicht nur Chefredaktor, sondern auch Inhaber der Persönlich Verlags AG.

1. Herzliche Gratulation zum Kauf des Persönlich und Persoenlich.com. Was waren für Sie die Beweggründe das Risiko einzugehen und neuer Eigentümer zu werden?
Vielleicht das Momentum. Da unser Verleger, die Publigroupe, an die Swisscom verkauft wurde, ergab sich diese Möglichkeit, mit welcher ich vor einigen Jahren überhaupt nicht gerechnet hatte. Da es aber noch andere Mitbewerber gab, dauerte der ganze Kauf länger als eigentlich geplant.

2. Mit dem Persönlich sind Sie on- wie auch offline. In der Werbebranche werden Printprojekte zugunsten von Onlineprojekten «geopfert». Welcher Bereich ist für das Persönlich wichtiger?
Beide sind genau gleich wichtig. Online und Print dürfen sich nur nicht konkurrenzieren, sondern müssen sich ergänzen. Jedes Medium hat seine Stärken und Vorzüge, die man bespielen muss. Wir versuchen jeden Tag in unserem „Biotop“ dies auszutesten. Und scheinbar mit Erfolg.

3. Wäre eine eigene Sendung wie der Club, die Rundschau oder ECO ein Traum von Ihnen? Oder kommen solche Projekte durch den Kauf von Persönlich nicht mehr in Frage?
Momentan ist das Thema Fernsehen vorbei. Ich bin stolz, dass ich bei TeleZüri die spannendste Phase überhaupt, nämlich die Gründerphase mit Roger Schawinski miterleben durfte. Jetzt bin ich Verleger. Damit hätte ich vor einigen Jahren überhaupt nicht gerechnet. Und das ist genau so spannend, wie vor der Kamera zu stehen.

4. Eine meiner ersten Handlungen an einem normalen Arbeitstag ist das Lesen des Persönlich-Newsletters. Wie stark spüren Sie die Akzeptanz seitens der Werbebranche?
Enorm. Ich bin immer wieder überrascht, welche Breitenwirkung persoenlich.com hat. Wir verschicken jeden Morgen rund 20’000 Newsletter, womit wir die Schweizer Kommunikationsbranche praktisch flächendeckend erreichen. Deswegen müssen wir auch höchst verantwortungsvoll mit unserem Medium umgehen. Trotz der grossen Reichweite des Internets wollen die meisten Interviewten erfahrungsgemäss ins Heft. Dies sagt sehr viel über die Wertigkeit des Prints aus.
5. Welche Newsportale konsumieren Sie täglich? In welcher Reihenfolge?
persoenlich.com
Tagesanzeiger.ch
Blick.ch
Spiegel.de
Blick.ch

Weiter auch noch, aber unregelmässig: 20 Minuten.ch und watson.ch

6. Sie pflegen einen feinfühligen, sympathischen und ruhigen Interviewstil. Können Sie sehr gut auf Menschen eingehen oder entspricht diese Art einfach Ihrem Naturell?
Höchstwahrscheinlich bin ich so (lacht).

7. Sie veröffentlichten schon zahlreiche Bücher. Welche Arbeit macht Ihnen mehr Spass: die konzentrierte Arbeit an einem Buch oder das hektische Tagesgeschäft in der Medienbranche?
Beides. Ich habe soeben einen Roman beendet, der nun noch einen Verlag sucht. Momentan – nach dem Kauf von „persönlich“ – bin ich aber geschäftlich total eingebunden und habe auch keine Zeit für literarische Höhenflüge.

8. TeleZüri hat seit einer gefühlten Ewigkeit die gleichen Inhalte. Sie selber waren lange für den Sender tätig. Ist das Konzept derart gut oder würden Sie Inhalte ändern, wenn Sie könnten?
Da bin ich zu weit weg. Trotzdem: Das Grundkonzept von Schawinski – News, Talk, alternierend – ist doch so genial, dass es zwanzig Jahre überlebt hat. Und auch noch zwanzig Jahre überleben wird. Das heisst: ein Relaunch, darf nicht so radikal sein, dass die Wiedererkennbarkeit verloren geht. Anpassungen müssen im Kleinen passieren.

9. Wenn man den Namen Matthias Ackeret hört, kommen einem automatisch Roger Schawinski und Christoph Blocher in den Sinn. Von welcher Persönlichkeit konnten Sie mehr profitieren? Oder gibt es eine andere Person, welche Sie nachhaltig geprägt hat?
Sie haben den Schriftsteller Martin Walser vergessen, mit dem ich befreundet bin. Diplomatisch geantwortet: ich habe von beiden profitiert, vor allem im unternehmerischen Bereich. Schawinski war sieben Jahre lange mein Chef, Blocher interviewe ich jetzt sieben Jahre.

10. Auf welche Ihrer Stories/Arbeiten sind Sie im Nachhinein besonders stolz? Gibt es eine Anekdote, welche Sie uns nicht vorenthalten möchten?
Da gibt es mittlerweile einige. Am meisten stolz bin ich, auf die positive Rezension von meinem Roman „Elvis“ im „Spiegel“. Das war wirklich ein High-Light im Januar 2013.

11. Was sind Sie abseits des Berufes und der Medienlandschaft für ein Mensch? Gibt es etwas, was Ihnen besonders am Herzen liegt?
Ich bin beruflich und privat immer der Gleiche. Oder versuche es zumindest zu sein.

12. Sie haben sicherlich einen abschliessenden Tipp an ein «Greenhorn» wie mich?
Niemals aufgeben. Es kommt immer gut. Diese Erfahrung habe ich übrigens von Schawinski.

www.persoenlich.com

 

© Yves Seiler

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