Seiler's Werbeblog

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Persoenlicher_Blick

PERSOENLICH’er Wochen-Blick

Jessica Wash zur Schweizer Werbeszene.
Die drei Jungs vom Werbeblog sind nett aber zu anständig. Selten bzw. nie stellen sie ihren Kollegen ein Bein oder verlieren ein schlechtes Wort über schlechte Kampagnen. Und jetzt soll ausgerechnet eine Frau der von Männern dominierten Branche einen etwas anderen Wochenrückblick bescheren. Um die Schweizer Branche zu verstehen, soll ich am Morgen das PERSOENLICH lesen. Mehr gebe die Szene nicht her, so Seiler. Super, wenn das alles ist, mache ich mich an die Arbeit.

Bei meinem ersten Wochenrückblick spielen Tiere eine wichtige Rolle: Einhörner so weit das Auge reicht. Es war ADC-Fest und die Herren Bodin und Lück haben geladen. ADC-Chef Bodin wurde am Montag gefragt, was bei ihm nach der langen ADC-Nacht haften blieb: «Einhörner und ein kleiner Kater.» Und werbetechnisch? «Die Anzeigen mit dem Rüebli im Hasen, im Fuchs.» Das arme Rüebli, kann ich da nur sagen, der wohl ekligste Requisiten-Job, den die Branche zu vergeben hatte.

Hiltl-Tiere

Zwischenzeitlich mutiert Frank selbst zum Tier: «Ich freue mich wie ein Einhorn über das diesjährige Konzept der ADC-Gala», lässt er sich im Persoenlich zitieren.

In den Fachmedien war zu lesen, dass Admeira CEO Martin Schneider den Hut nimmt. Am ADC-Fest, wo Admeira eine Bar betrieb, verabschiedete sich die Vermarktungsfirma mit einem Seitenhieb von ihrem Ex-Chef. Oder ist es Zufall, dass man CHOPFAB Biere ausschenkte?

Admeira

Während die UBS mit der Jugendkampagne nach neuen «Managern» sucht, meint Markus Ruf: «Wir wollen nur so gross werden, dass wir nicht zu Managern mutieren.» Dass die Agentur den Spirit der mutigen Gallier versprüht, beweist deren Mut, dass sie ausgerechnet den Hasen (der mit dem Rüebli) zum Löwen nach Cannes schicken. Wer Markus Ruf kennt, kann annehmen, dass es sich um einen trojanischen Trick handelt. Das einzige Ziel: Das Rüebli in den Löwen zu kriegen.

In Cannes ticken die Uhren sowieso anders. Ruf verrät: «Den Mörgeli haben wir damals in Cannes erst gar nicht eingereicht, da die internationalen Werber diese Kampagne nicht verstanden hätten.» Ich wollte mehr über diesen Mörgeli erfahren und es stimmt, auch ich verstehe diesen Menschen nicht.

In der Zwischenzeit hat Goldgewinner «Tier im Recht» den ADC verklagt. Die Anklageschrift lautet: «Blossstellung von Pferden».

ADC-Fest

Jetzt, mit diesem Bild im Kopf, ist mir nun auch klar, was Dennis Lück in den Tragtaschen hatte, als er den Beate Uhse Shop verliess.

Aus Advico Kreisen habe ich gehört, dass wenn es den Kreativen nicht läuft, Markus aus einer mittelmässigen Idee so viel macht, dass am Ende das Prädikat Gut steht. Eine dieser Gut-Idee ist «wenn der Bär kackt».

Der_Baer_Kackt

Die Kampagne ist so gut, dass es die Konkurrenz genauer wissen wollte. Eine Agentur aus Lyss schickte ein paar Mitarbeiter nach Goldau und wollte herausfinden, ob es sich um eine echte oder eine Fake-Kampagne handelt. So viel kann ich verraten: die Berater der Agentur haben den Bären «in flagranti» erwischt. Zum Glück wurden die Mitarbeiter mit Schutzbrillen ausgerüstet, wie nachfolgendes Kampagnen-Bild der Agentur dokumentiert:

in_flagranti

Auch auf baereschiss.ch wurde das freudige Resultat verkündet: Der Bär hat 403 Gramm gekackt! Bravo an dieser Stelle.

Franz + René zeigen in ihrer aktuellen Kampagne, wie man im Wallis zur Schule geht. Zur Produktion von viralen Spots beauftragte die Agentur den Walliser Freerider Laurent de Martin und den Biker Ramon Hunziker. Wagemutig radelt der Biker im Slalom an Darbellays Kinderschar vorbei. Beim Haus von Oskar Freysinger ist Vorsicht geboten, da hat es eine braune Pfütze. Im Übrigen darf nun auch Freysinger nicht mehr rechts überholen, denn er landete immer öfter in der Einbahn. Campino, in der Zwischenzeit Walliser mit Fleisch und Blut, baut gegenüber von Freysinger auf der linken Seite eine Villa mit allen Schnickschnacks, typisch Punk halt. Für Schaulustige, welche die Häuser bestaunen möchten: Zwischen Störkraft und den Hosen liegt der schöne Stellisee.

Was verdanken wir nicht alles dem TV-Kaiser? Auf seinem Kinder-Sender 3+ dürfen wir bald wieder eine hormongesteuerte und paarungswillige junge Frau und einen Haufen selbstverliebte Blödmänner bestaunen. Eli Simic heisst die junge Dame. Die Wahl scheint perfekt, denn Eli konnte sich einen weltweiten Namen als Illusionistin und jetzt kommts: als «Quick-Change»-Artistin machen. Soll heissen, keine zieht die Kleider schneller aus als Eli. Ob der Sender bald 18+ heisst, hängt davon ab, ob die Männer zum Saufen oder für die Lady anreisen.

Bis bald, eure Jessy.

© Text: Jessica Wash

© Titelbild: Idee, Konzept, Strategie, CCO, ECD, CD, Art Direction, Text, Fotografie, Photocomposing, Illustration, Bildbearbeitung, Beratung, Web-Umsetzung, Ton: Yves Seiler

© Bilder: aus dem Web geklaut

Reklamationen an: seiler@seilers-werbeblog.ch

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