René Eugster und sein Team am Flughafen «Agentur am Flughafen» gehören seit Jahren zu den erfolgreichsten Schweizer Dialog Agenturen.
Neben vielen Auszeichnungen ist der Captain der Agentur auch als Juror tätig. Unter anderem in dieser Woche in New York, wo er die internationalen Arbeiten am Caples Award bewerten durfte. Für Seiler’s Werbeblog schrieb René Eugster ein kleines Award-Tagebuch, indem er unter anderem zum Ausdruck bringt, warum Awards auch in New York kritisch zu betrachten sind.
Wenn einer eine Reise tut, dann geht was.
Zum sechsten Mal hatte ich nun die Ehre, die Caples Awards in NYC zu jurieren. Gereist wurde selbstverständlich
am Wochenende.
Noch nie vom Caples Award gehört? Dann wirds Zeit, dass ich da – noch voller Impressionen aus New York – etwas Licht ins Dunkel bringe. Denn seit Jahren sitzen Schweizer Dialog- und Direktmarketingspezialisten nicht nur regelmässig in der Jury, sondern mischen sich unter die Award-Gewinner. Ihre internationale Konkurrenzfähigkeit haben Advico Y&R Group, Publicis, Wirz Wietlisbach, Ogilvy One oder die Agentur am Flughafen bei den Caples Awards über die Jahre hinweg immer wieder unter Beweis gestellt. Dieses Jahr warens die Agentur am Flughafen, die mit drei und Advico Y&R Group die mit zwei Kampagnen im Final waren. Leider hats allen fünf Arbeiten nicht zu einem Award gereicht. Schade.
Zurück zum Wettbewerb. Die Caples Awards zeichnen weltweit die besten, responseauslösenden Direct- und Interactive-Kampagnen aus. Der Award wurde 1978 von Andi Emerson, im Gedenken an den Texter John Caples ins Leben gerufen. Die Caples Awards werden von rund 40 Creative Directors aus aller Welt juriert. Es handelt sich dabei um einen ausgesprochenen Kreativ-Award für Direct- und Interactive-Marketing, was sich auch auf die Selektion der Juroren auswirkt. Juriert wird während zwei Tagen – diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht knapp eine Woche lang.
Diese Arbeit aus Österreich hat in der Kategorie «Creative use of technology» von allen europäischen Arbeiten
wohl am meisten beeindruckt. Simpel, clever und direkt responseauslösend.
Schweizer Qualität.
Aus der Schweiz war neben mir auch der Frelance Creative Director und Texter Roger Rüegger als Juror vertreten.
Heftig diskutiert, fachgesimpelt und gefeiert wurde im Spice Market und im Soho House mit den Kollegen aus
San Francisco, Dubai, Sidney, Toronto, Istanbul, Stockholm, New York City und Altenrhein.
Leider muss an dieser Stelle auch eine kritische Anmerkung gemacht werden. Die Caples Awards bewegen sich bedauerlicherweise in dieselbe Richtung wie die meisten Award-Shows im Dialogmarketing. Der Award wurde die vergangenen vier Jahre merklich kleiner. Obwohl es sich beim Dialogmarketing um einen Wachstumsmarkt handelt und der Ruf nach zählbarem Marketing immer lauter wird, werden Jahr für Jahr neue Kategorien – über deren Marktrelevanz man sich streiten kann – aufgenommen und dabei das Bread-&Butter-Business dieser Branche zugunsten von effekthaschenden Massnahmen vernachlässigt. So gabs in der Kategorie «Direct Mail flat» (also dort wo man eine Marke drauf klebt und die Direktmarketer immer noch weit über die Hälfte ihres Umsatzes machen) erstmals gar keinen Award. Ob dies das richtige Signal an die Industrie ist? Wer weiss?
Agentur am Flughafen mit drei Arbeiten im Finale bei den «Caples Awards» in NYC
Gestern Abend zog die Agentur am Flughafen an den Caples Awards gleich mit drei Arbeiten ins Finale ein und war
damit erfolgreichste Schweizer Agentur.
In der Kategorie «Direct Mail flat» waren dies die Agentur-Eigenwerbung «Spendenmailing» die bereits Silber beim DMVÖ Columbus, Gold beim Marconomy Award sowie beim BoB Best of «Business-to-Business» Communication Award gewonnen hat sowie die Mailingkampagne «Goldene Zeiten» für die Lux Goldschmiede aus St. Gallen, die mit Bronze beim DMVÖ Columbus und beim Deutschen Dialogmarketingpreis aus dem Rennen ging. Und in der Kategorie «Best Art Direction» überzeugte die Jury die bunte Inseratekampagne für die Malerei Graf aus Buchs (SG).
© Yves Seiler
