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Alexander Scherz

Alexander Scherz «AS Coaching»

Alexander Scherz kommt aus Oberwil BL und arbeitet dort als selbständiger Psychologe, Business- und Horsesense-Coach. Während seiner Zeit beim Schulpsychologischen Dienst und in der Unternehmensberatung, konnte er sowohl bei der Arbeit mit Lehrern als auch mit Führungskräften immer wieder feststellen, dass viele Konflikte und Missverständnisse durch eine unklare Kommunikation und mangelnde bis nicht vorhandene soziale Kompetenzen (Respekt, Vertrauen, Wertschätzung) entstehen. Dieser Umstand weckte seine Neugier und machte sich auf die Suche nach einer Methode, mit welcher man diese sozialen Kompetenzen aufbauen kann. Schliesslich stiess er auf das pferdegestützte Coaching – das Horsesense, einer effektiven und effizienten Methode zum Aufbau sozialer Kompetenzen. Alexander Scherz arbeitete hauptsächlich mit Führungskräften und Sportlern, individuell oder im Team. Kernbereiche seiner Arbeit sind die Themen: Zielsetzung, Motivation, Kommunikation und mentale Stärke.

1. Du hast Psychologie studiert und berätst Unternehmer im Bereich Mitarbeitermotivation. Wie motiviert man Mitarbeiter?
Indem man sie wertschätzt! Wertschätzung wirkt sich unglaublich motivierend aus und fördert die Loyalität. Fehlt die Wertschätzung, ist man frustriert und demotiviert. Viele denken immer noch, dass der wichtigste Motivator der Lohn sei, das stimmt so nicht. Die Wertschätzung ist viel bedeutender. Indem man Respekt zeigt oder Vorschläge und Probleme ernst nimmt, interessante Aufgaben zuteilt und Spielräume gewährt, zeigt man seinen Mitarbeitern gegenüber Wertschätzung.

2. Herausragende Werbung sollte gute Psychologie sein. Wie siehst du das?
Herausragende Werbung soll auffallend, kreativ, überraschend und anders sein. Bedingung dafür sind umfassende Kenntnisse des Erlebens und Verhaltens des potentiellen Käufers. Womit wir bei der Psychologie wären. Je besser die Kenntnisse über diese Bereiche, desto gezielter können sie von der Werbung angesprochen werden und desto grösser ist der Werbeerfolg.

3. Du selber bist Schweizer wie auch Deutscher. Inwiefern unterscheiden sich die direkten Nachbarn kommunikativ wie auch im Konsumverhalten von uns Schweizern?
Jede Kultur hat ihr spezifisches Kommunikationsverhalten. Oft wird dieser Aspekt unterschätzt und führt unnötigerweise zu Missverständnissen. Deutsche drücken sich sehr explizit aus und teilen ihren Gesprächspartnern oft bis ins kleinste Detail alle Informationen mit damit auch ihre Nachricht klar und deutlich von allen verstanden wird. Dieses eher direkte Sprachverhalten wirkt sich wie folgt auf die Schweizer aus: diese fühlen sich oft genervt, da für sie viele Informationen unnötig sind. Schweizer hingegen, haben einen eher impliziten Kommunikationsstil. Dies bedeutet, dass man als Gesprächspartner sehr auf den Kontext achten muss, um die Informationen gut zu verstehen und zu interpretieren. Die Mitteilung hängt stets vom Zusammenhang ab, welcher man als Gesprächspartner gut kennen sollte. Der schweizerische Kommunikationsstil ist oft irreführend für Deutsche, sogar frustrierend, da sie das Gefühl haben, die Schweizer teilen ihnen nicht alle Informationen mit.

4. Wie empfindest du aktuelle Werbespots und Kampagnen aus der Sicht eines Psychologen?
Erfolgreiche Werbekampagnen für neue oder verbesserte Produkte werden oft auf bewährten psychologischen Grundsätzen aufgebaut. Die Psychologen wissen zum Beispiel, dass der Hörer aus einer Botschaft nicht nur direkt zum Ausdruck gebrachte, sondern auch indirekte oder nur angedeutete Informationen entnimmt. Indirekte Informationen basieren auf versteckten Andeutungen und Schlussfolgerungen. Zum Beispiel sagen Werbesprüche für sogenannte Erkältungsmittel niemals wirklich etwas darüber aus, wie gut das Produkt eine Erkältung vermeiden oder kurieren hilft. Tatsächlich haben diese Produkte keine einzige der beiden Wirkungen. Bestenfalls können sie Symptome wie Kopfschmerzen oder Fieber lindern. Und doch bleibt bei den meisten Leuten, die diese Werbespots hören, die Erinnerung, dass man mit der Marke X erkältungsfrei durch den ganzen Winter kommt. Die Werbespots sind so abgefasst, dass in ihnen zwar keine direkte Aussage über die Verhinderung von Erkältungen vorkommt, diese Schlussfolgerung aber sehr nahegelegt wird.

5. In unserer Branche wird die Rolle des Strategen immer wichtiger. Analyse der Zielgruppe, die Definition eines Insights wie auch die Positionierung einer/s Firma/Produkts ist Hauptaufgabe der Strategie. Strategie = Psychologie?
Wenn unter einer Strategie eine langfristig geplante Verhaltensweise zur Erreichung von geplanten Zielen verstanden wird, tut der Stratege gut daran etwas von Psychologie zu verstehen. Werbung ist eine Form der Kommunikation. Gute Kommunikation zeichnet sich dadurch aus, dass derjenige, der etwas zu sagen hat sich vorher Gedanken über den Inhalt, die Selbstoffenbarung, die Beziehung und den Appell seiner Aussage macht. Auf die Werbung übertragen heisst dies: Welche Zielgruppe wird wie angesprochen? Welche Informationen werden geboten? Wie versucht man Eindruck zu machen? Welche Wünsche und Bedürfnisse werden beim Kunden geweckt? Ein guter Stratege sollte sich dementsprechend Gedanken über die Bedürfnisse, Werte und Einstellungen seiner Zielgruppe machen. Was durchaus auch Aufgaben eines guten Psychologen sind.

6. Du hast viele Länder bereist und sehr spezielle Völker wie die Korowai-Baumhausmenschen in Irian Jaya kennen und schätzen gelernt. Wie hast du erreicht dir durch Kommunikation Respekt zu verschaffen?
Vor allem, indem ich selbst meine Wahrnehmung geschärft, Vertrauen riskiert und wertschätzend das Gegenüber respektiert habe.

7. Du bietest mit deiner Firma das Coaching mit Pferden an. Wie wichtig sind Tiere im Allgemeinen in der Werbung?
Tiere sind, genau wie kleine Kinder, Sympathieträger und spielen die zentrale Rolle bei der emotionalen Kundenbindung. Emotionen, die für den Sympathieträger empfunden werden, werden auf das Produkt übertragen. In der Coaching-Arbeit mit den Pferden unterstützt die Emotionalität die Nachhaltigkeit, der während der Intervention gemachten Lernprozesse.

8. Eigentlich wärst du perfekt in der Werbebranche aufgehoben. Hast du dir diese Option nie überlegt?
Nein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

9. Gibt es zum Abschluss etwas Besonderes, das dir am Herzen liegt?
Ich wünsche Dir und Deinem Projekt gutes Gelingen und frohes Schaffen!

 AS – Coaching
Schützenweg 5
4104 Oberwil BL
Schweiz Telefon: 061 / 401 31 39
Telefax: 061 / 401 31 47
kontakt@ascoaching.ch

© Yves Seiler

 

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