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Joachim Bader «Internet of Things»

Autor: Joachim Bader, Vice President und Member of the Board SapientNitro Kontinentaleuropa

1. Das Internet of Things bietet viele neue Möglichkeiten für Unternehmen und Marketer. Welche Branchen müssen sich mit dem Internet der Dinge beschäftigen?
Im öffentlichen Fokus stehen sicher so interessante Anwendungen wie der Kühlschrank, der die Anzahl der Eier zählt und deren Haltbarkeitsdatum überprüft, oder auch ‚Connected Car’ – also die Digitalisierung des ganzen Autos. Die Automobilindustrie, die Lifestyle-Branche insgesamt sowie die Gesundheits- und natürlich die Elektronikbranche beschäftigen sich schon seit Jahren mit dem Thema Internet of Things (IoT). In Zukunft wird dies auch für FMCG-Unternehmen und fast alle weiteren Branchen wichtig: Denn das IoT verbindet die Welt. Und zwar nicht nur im B2C- , sondern auch im B2B-Bereich – das wird häufig vergessen.

2. Auch das Marketing wird sich durch das Internet der Dinge verändern. Welche Chancen oder gar Risiken werden sich ergeben?
Die größte Veränderung besteht darin, dass das Marketing noch stärker als bisher als Service verstanden werden muss. Das IoT verknüpft Produkte und Konsumenten und schafft so vor allem Daten und Verbindungen, die die Unternehmen wiederum nutzen müssen, um relevante Services zu entwickeln. Der Trend, Marketing als Experience zu verstehen, wird extrem verstärkt: Die Customer Experience steht mehr denn je im Mittelpunkt.

Durch das IoT können Marken in ständigem Kontakt mit dem Konsumenten stehen und dessen Gewohnheiten, Wünsche und Absichten analysieren – und dementsprechend darauf reagieren. Dies erhöht natürlich die Erwartungen des Konsumenten an die Qualität und Relevanz der Services: Es geht nicht darum, einen Services-Overload zu generieren, sondern darum, die richtigen Services zu kreieren. Das ist besonders wichtig, da sich der Kampf um die Konsumenten intensivieren wird: Viele Unternehmen und Marken werden mit vielen Services um die begrenzte Aufmerksamkeit und Zeit der Verbraucher konkurrieren.

Bei allen Möglichkeiten, die das IoT bietet, muss der Datenschutz beachtet werden. Tatsächlich erhöht das IoT die Risiken des Missbrauchs.

3. Welche Projekte setzen das IoT besonders gelungen ein?
Ein gelungenes und sehr erfolgreiches Beispiel für ‚Connected Home’ und die verschiedenen Systeme, mit denen sich die Beleuchtung im Haus oder in der Wohnung steuern lässt, ist ‚Philipps hue’ (http://www.hue.philips.de/ ).

Auch ‚Audi Connect’ oder ‚BMW Connected Drive’ basieren zum Großteil auf dem IoT, selbst wenn dies dem Konsumenten nicht bewusst ist. (Audi Connect: http://www.audi.de/de/brand/de/neuwagen/layer/audi-connect-lp.html ; BMW Connected Drive: http://www.bmw.de/de/topics/faszination-bmw/connecteddrive/ubersicht.html).

Vielversprechend ist zudem ‚COBI’, ein System, das neue Services wie ein Navigationssystem oder einen Diebstahlschutz für Radfahrer bietet, indem es Fahrräder mit dem Internet verbindet: http://cobi.bike/

4. Vor allem Automobilhersteller nutzen IoT bereits, andere Unternehmen stehen am Anfang. Welche Herausforderungen für Unternehmen sehen Sie? Und welche Voraussetzungen müssen sie schaffen?
Die erste Herausforderung: Unternehmen sollten das IoT in ihre Digitalstrategie einbinden und sich Gedanken darüber machen, inwiefern und in welchem Zeitraum das IoT wichtig für die eigenen Produkte ist oder wird. Dabei müssen Marketer, Produktverantwortliche sowie die IT-Verantwortlichen noch enger zusammenarbeiten als bisher. Diese Zusammenarbeit und die Überwindung von Silos in Unternehmen ist sicherlich eine der wichtigsten Voraussetzungen für erfolgreiche IoT-Anwendungen.

Es lohnt sich aber, umzudenken, denn oft liegen die Potentiale von IoT nicht direkt im Kern des Produktes und müssen erst erarbeitet werden: Wie kann beispielsweise die Versicherungsbranche vom IoT profitieren? Unternehmen müssen etwas Neues entwickeln und sollten dabei nicht von den technischen Möglichkeiten ausgehen, sondern von den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Kunden.

Deutschland sehe ich hier gut aufgestellt. Auch im Silicon Valley gilt Deutschland ja als das mit-führende Land im IoT. So werden Konzerne wie Bosch als Innovationsführer gehandelt. Der innovative deutsche Mittelstand mit seinen vielen ‚Hidden Champions’ im Maschinenbau, die Automobilbranche und die Start-up-Szene treiben die Entwicklung voran.

5. Erkennen Marketer das Potenzial des IoT überhaupt?
Natürlich sehen Marken das große Potential, das sich ihnen bietet, indem sie ihre IoT-Angebote vermarkten: Das zeigt Audi, Philipps und Bosch als innovative Marken. IoT-Services werden somit selbst zum Marketing.

Allerdings fehlt oft noch der (kreative) Schulterschluss zwischen den Entwicklern des IoT und der Marketing-Kommunikation. Hier müssen Werbungtreibende, aber auch Agenturen noch intelligente, kreative Verknüpfungen finden.

Über SapientNitro
SapientNitroSM , Teil von Publicis.Sapient, ist eine New Breed of Agency mit der DNA für das ‚Always-on’ Zeitalter. Die Agentur unterstützt ihre Kunden bei der digitalen Transformation und realisiert gemeinsam mit ihren Partnern erfolgreich komplexe digitale Projekte.

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