Seiler's Werbeblog

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Thomas Wildberger «Alles zur Calanda Kampagne»

1. Einmal mehr tolle Werbung von Publicis. Kannst du uns die Hintergründe zu den zahlreichen Spots und zur Kampagne im Allgemeinen verraten?
Vielen Dank für das Kompliment, welches ich gerne an alle Beteiligten weitergebe.

Heineken sponsert bekanntlich bereits die Champions League. Da ein Brand zwei fast identische Wettbewerbe nicht gleichzeitig unterstützen kann, entschied man, dass Calanda die Europa League sponsert. Dieses Engagement macht Sinn, da es zur bereits existierenden und von uns entwickelten Markenstrategie «Almost legendary» passt. Und diese Strategie ist eigentlich nichts anderes als die Europa League selbst: Sie ist gut, übt aber gewissermassen noch für die Champions League.

2. Bist du Fussballfan oder verstehst du so «viel» davon, wie deine beiden Hauptakteure?
Ich gehöre nicht zur Trampelherde, sondern bin auch lieber der Geniesser auf dem Sofa, der jedoch ganz genau weiss, was auf dem Rasen passiert, da ich selber jahrelang Fussball gespielt habe. Mein Highlight, da war ich 16, war ein Probetraining bei GC unter Oldrich Svab. Leider bin ich dann doch nur Werbetexter geworden.

3. Wie habt ihr die zwei sympathischen «Tollpatsche» gefunden? Von meiner Seite ein grosses Kompliment an die Person, welche gecastet hat.
Bündner, die nicht so viel Ahnung von Fussball haben, gibt’s ja einige. Darunter jedoch die zu finden, die auch noch gut schauspielern können und das auch noch im Comedy-Fach, ist verdammt schwer. Da haben die Casting-Agentur und Simon Verhoeven (u.a. Regisseur vom deutschen Kassenschlager „Männerherzen“) ganze Arbeit geleistet.

4. Damit die Spots ihren kompletten Charme entfachen, sollte man am besten alle hintereinander ansehen. Wie sieht eure Mediastrategie aus?
Die Spots kommen ab nächsten Donnerstag im Rahmen der Europa League gestaffelt zum Einsatz. Einige zuerst im TV, die restlichen online. Ziel ist es, dass die Zuschauer zu Fans der Kampagne werden, keinen Spot verpassen wollen und somit kanalübergreifend agieren. Auf der Website wird man aber nicht nur weitere Spots finden, sondern auch noch zusätzliches, witziges Material – einschliesslich der Erkenntnis, dass Bündner (noch) nicht besonders Fussball-affin sind, sich dafür in anderen Sportarten allerbestens auskennen.

5. Macht ihr parallel auch noch andere Spots für Calanda? Oder gibt es auch noch Spots, in denen ihr nicht «nur» die Fussballgemeinde ansprecht?
Ja, parallel läuft weiterhin unsere Almost legendary Kampagne, die nichts mit Fussball zu tun hat. http://www.publicis.ch/portfolio/fast-schon-legendare-neuausrichtung-fur-calanda/

6. Du bist ein Perfektionist und wenn wir bei der Fussballsprache bleiben, ist nach dem Spot vor dem Spot. Wie viel Druck machst du dir selber, all deine kreativen Outputs immer weiter zu toppen?
Ich bleibe gerne in der Sprache und sage: Am wichtigsten ist eine intakte Mannschaft, zu der auf jeden Fall auch der Kunde gehört – sowie ein klares Ziel. Zu Beginn dieser Saison einigten wir uns mit Calanda also darauf, einen Titel zu gewinnen. Dann schaut man, wer sich in die Stammelf aufdrängt, macht ein Spielkonzept und fängt an zu trainieren. Das tut man am besten mit viel Lockerheit und Spass. Statt Medizinballübungen lieber ein paar muntere Spielchen mit möglichst vielen Torschüssen. Am Match-Day sind dann alle gut vorbereitet und man spielt sich im Idealfall in einen Rausch. Druck? Den hat bei uns nur der Ball.

7. Als was siehst du dich bei Publicis selber: als Trainer oder Mitspieler?
Als Spielertrainer.

8. In Graubünden spielt der Fussball keine grosse Rolle. Der FC Chur und seine erste Mannschaft spielen in der zweiten Liga. Calanda und Hockey passt, wie ich finde, irgendwie besser. Du hast aber mit Bestimmtheit ein Gegenargument?
Stimmt. Im ersten Moment fragt man sich schon, warum Calanda ausgerechnet Fussball sponsert. Aber genau aus diesem vermeintlich Unpassenden ergab sich diese unerwartete Idee, die – wie eingangs erwähnt – auch noch perfekt zur Markenpositionierung passt. Und wer weiss, vielleicht tragen wir mit dem Engagement ja zu mehr Fachverständnis in Graubünden bei und sehen den FC Chur in spätestens drei Jahren im Viertelfinale im Camp Nou ;-)

9. In meinen Augen ist Publicis – zumindest was den Output betrifft – eine attraktivere Agentur, als noch vor ein paar Jahren. Bekommt ihr auch von anderen Seiten diese Anerkennung?
Ja, man spürt das jetzt häufiger. Von Bewerbern, die gerne bei uns arbeiten würden und proaktiv ihre Unterlagen zusenden. Von Kunden, die stolz auf ihre Kampagnen sind. Von Nicht-Kunden, die die Kampagnen unserer Kunden loben. Trotzdem bleibt noch viel zu tun. Etwa das weitere Vorantreiben unserer Digitalisierung. Daran arbeiten wir im Moment verstärkt.

10. Die tollen Arbeiten, die vielen Awards, welche ihr gewonnen habt: wie sieht es mit Neukunden aus? Stehen diese an der Stadelhoferstrasse Schlange?
Bei uns muss niemand Schlange stehen, denn wir bedienen unsere Kunden umgehend – in allererster Linie die Bestehenden. New Business suchen wir uns sehr gezielt aus, weil auch hier gilt, dass es perfekt passen muss. Wir führen gerade einige interessante Gespräche, finden also heraus, ob wir zusammen eine gute Mannschaft ergeben würden.

11. In Deutschland gefällt mir die Werbung für Astra sehr gut. Nun diese tolle Produktion von euch. Ist Bier ein dankbares Produkt, um dafür werben zu dürfen?
Ja, allein schon wegen des vielen Gratis-Biers, mit dem man lustige Agentur-Partys feiern kann.

12. In diesem Jahr durftest du für eine «längere» Zeit Ferien geniessen. War das nötig, damit du wieder mit vollen Batterien Top-Leistung erbringen kannst?
Ja, dazu sind Ferien schliesslich da. Und ich wollte unbedingt nach Bali. Da kann man nicht nur ein paar Tage hin.

13. Dein (Ex-)Kollege Alex Römer, mit dem du deine eigene Werbeagentur «Römer Wildberger» gehabt hast, hat beim ADC Deutschland Silber gewonnen. Wie stark sind deine Verbindungen heute noch zu Deutschland?
Ich war so lange in Deutschland, da habe ich natürlich noch zahlreiche Kontakte. Und wenn es sich anbietet, arbeite ich mit einigen heute noch gerne zusammen. So zum Beispiel mit Czar, die nun gerade die Spots für Calanda realisiert haben.

*Dieser Spot kommt ausschliesslich direkt nach dem Halbzeit-Pfiff zum Einsatz.

14. Diese Woche habe ich mit Oliver Voss und Niklas Frings-Rupp zwei absolute Top-Werber zum Interview gebeten. Du hast zu beiden eine Vergangenheit. Kannst du uns mehr dazu sagen?
Mit Oliver habe ich bei Jung von Matt in Hamburg gearbeitet. Niklas führt die Miami Ad School in Berlin, wo ich ein paar Jahre Dozent war. Witzig, ich merke gerade, dass ich die beiden noch nie zusammen getroffen habe. Wir sollten also dringend mal gemeinsam ein Bier trinken. Calanda oder Heineken? Natürlich ein Calanda, denn wir drei sind ja auch noch nicht ganz, sondern erst fast legendär ;-)

Zu den restlichen sechs Spots geht es hier.

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