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Fashion_against_Fascism

Online-Datenbank gegen Nazi-Codes.

Nach der weltweit beachteten Kampagne „Recht gegen Rechts“ macht der Hamburger Verein Laut gegen Nazis e.V. in Zusammenarbeit mit Jung von Matt nun den nächsten Rundumschlag: Sie starten eine neue Online-Datenbank, um die Verbreitung codierter rechtsextremer Sprache und Symbole im Fashion-E-Commerce zu bekämpfen. Gemeinsam mit den Mitinitiatoren Zalando und der Spread Group hilft „Fashion against Fascism“, Online-Modemarken, die Verbreitung rechtsextremer Botschaften auf ihren Websites durch die weltweit größte Online-Datenbank für Nazi-Codes einzudämmen.

Die eigens erstellte Datenbank umfasst mehr als 200 Codes, die von rechtsextremen Extremisten verwendet werden, um Hass zu verbreiten. Die Datenbank wird kuratiert und ständig mit Insider-Informationen und anonymen Benutzereingaben zu sich ständig ändernden und neu auftauchenden Nazi-Codes aktualisiert. Ein Webcrawler erleichtert es Marken, zu überprüfen, ob solche Codes sich über ihren eigenen Online-Marktplatz verbreiten, ohne dass sie es wissen. Die Datenbank kann von jeder Marke, die sich der Initiative anschließt, dank ihrer Programmierschnittstelle (API) genutzt werden.

Zu den anderen Mode-Marken, die sich der Initiative angeschlossen haben, gehören ABOUT YOU, Avocadostore, BAUR, bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland), bonprix, Fast Forward, Underpressure und Vinted. In einem offenen Brief [LINK] lädt die Initiative die globale Modeindustrie ein, aktiv zu werden und sich der Initiative anzuschließen.

Fashion_against_Fascism

Die Idee für die Kampagne hat die Berliner Werbeagentur Jung von Matt entwickelt. Unterstützt wurde sie dabei von 02100 Digital, zuständig für die Programmierung der Datenbank-Lösung und dem Berliner Ableger der Schwedischen Kommunikationsagentur Redgert Comms. Zusammen mit Laut gegen Nazis e.V. wollen die Agenturen ihren Beitrag leisten, dem Rechtsruck in Deutschland etwas entgegenzusetzen, gegen den gerade auch hunderttausende Menschen bundesweit demonstrieren.

Die Aktion wird ab dem 04.04. auf allen beteiligten Social-Media-Kanälen veröffentlicht, um eine große Reichweite zu erzielen und die gesamte Modebranche zur Beteiligung aufzurufen. Zudem wird auf die Website fashionagainstfascism.com verwiesen, auf der die Datenbank kontinuierlich erweitert werden soll.

Jörn Menge, Vorsitzender des Vereins Laut gegen Nazis e.V. erklärt: „Die Erfahrungen aus der Kampagne ‚Recht gegen Rechts‘ haben gezeigt, dass auch das Markenrecht im Kampf gegen Nazis an seine Grenzen stößt. Damit wollen wir uns aber nicht zufriedengeben. Wo der Gesetzgeber nichts gegen die Verbreitung von rechtsradikalen Hassbotschaften tut, tun wir jetzt etwas. Und wir wollen auch andere Akteure aus der Modeindustrie dazu motivieren, sich zu beteiligen und damit eine sichere Umgebung für alle zu schaffen.“

Simon Knittel, Executive Creative Director bei JvM ergänzt: „‚Recht gegen Rechts‘ hat gezeigt, wie wir mit einem simplen Trick erfolgreich gegen Nazi-Codes aktiv werden können. Mit ‚Fashion against Fascism‘ gehen wir jetzt den nächsten Schritt. Dabei kam uns nicht nur die intensive Recherchearbeit der Kürzel zu Gute, sondern auch das Vertrauen und die Aufmerksamkeit, die wir mit dem Erfolg von ‚Recht gegen Rechts‘ bereits aufbauen konnten.“

Pascal Brun, Vice President Sustainability and Diversity & Inclusion bei Zalando: „Zalando steht für Vielfalt, Inklusion, Respekt und Offenheit. Die Initiative ‚Fashion against Fascism‘ ist eine wertvolle Ergänzung zu unseren strengen Produkt-, Inhalts- und Markenrichtlinien, die wir bereits eingeführt haben. Die Integration der Daten aus dieser neuen Open-Source-Datenbank in unsere Systeme wird es uns ermöglichen, den Rechtsextremismus und seine sich ständig verändernden Symbole auf unserer Plattform noch aktiver zu bekämpfen. Wir hoffen, dass unsere anfängliche Allianz mit anderen Akteuren aus der Modebranche weiterwächst, um ein klares Zeichen gegen rechtsextremes Gedankengut zu setzen. Nur gemeinsam können wir verhindern, dass Produkte mit fragwürdigen Aufdrucken verbreitet oder verkauft werden.“

Julian de Grahl, CEO der Spread Group: „Als offene Plattform haben wir bereits vor langer Zeit Community Standards definiert und Prüfprozesse etabliert, um diskriminierende oder hetzerische Inhalte auszuschließen. Ein größeres Team sorgt mit einem mehrstufigen, softwaregestützten Prüfprozess dafür, dass demokratiefeindliche Motive oder Texte gar nicht erst auf unserer Plattform veröffentlicht und produziert werden. Die ‚Fashion against Fascism‘-Initiative hilft uns mit vereinten Kräften, die Verbreitung rechtsextremer Symbole zu verhindern sowie tagesaktuell und automatisiert auf neu-entwickelte Symbole zu reagieren. Unsere Unterstützung für die Open-Source-Datenbank zeigt unser Engagement, innovative Wege zu finden, um aktiv gegen Hass und Diskriminierung vorzugehen.“ Beim globalen Anbieter individualisierter Fashion- und Lifestyleprodukte wird die bereits existierende Datenbank so erweitert. Dadurch wird es ab sofort noch schwieriger, Kleidungsstücke mit Nazi-Codes drucken zu lassen.

fashionagainstfascism.com

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