Seiler's Werbeblog

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Regula Fecker

Regula Fecker «Rod Kommunikation»

Regula Bührer Fecker (36) wurde als erste Frau zweimal zur «Werberin des Jahres» gewählt (2010 und 2014). Die Strategin ist eine von vier Partnern der Kommunikationsagentur Rod in Zürich. Regula Bührer Fecker war direkt nach der Matura bei unterschiedlichen Kommunikationsagenturen in Zürich, New York und Berlin tätig. Zusammen mit dem PR Spezialisten David Schärer und dem Kreativen Oliver Fennel gründete sie 2007 ihr eigenes Unternehmen Rod Kommunikation mit rund 20 Mitarbeitern. Rod Kommunikation wird seit 2012 von Pablo Koerfer geleitet. Eine der bekanntesten Arbeiten von Rod ist die «LOVE LIFE» Kampagne des Bundesamtes für Gesundheit zur Bekämpfung von HIV. Ebenso «Slow down. Take it easy.», für die Beratungsstelle für Unfallverhütung bfu, sowie die «unterwegs zuhause» Kampagne der SBB.

2012 wurde Regula Bührer Fecker als jüngstes Mitglied in den nationalen Verwaltungsrat der SRG gewählt. Sie ist Mutter einer zehn Monate alten Tochter und wohnt in Zürich.

1. Zum zweiten Mal Werberin des Jahres, SBB als Kunden gewonnen und mit der  Love Life Kampagne in allen Medien vertreten. Sind Sie bereits auf dem Zenit Ihrer Karriere?
Ich glaube, diese Frage kann kein Mensch ehrlich beantworten. Keine Ahnung! Ich probiere mich ständig weiterzuentwickeln und zu verbessern – mit einer gewissen Sicherheit, die mir vor ein paar Jahren sicherlich noch gefehlt hat.

2. Die Love Life Kampagne finde ich mutig und gleichzeitig ästhetisch. Was ich nicht verstehe ist, weshalb zwei lesbische Frauen in Kombination mit einem Kondom abgebildet werden?
Die Kampagne will erreichen, dass sich Menschen freiwillig und konsequent mit einem Kondom gegen HIV schützen. Die zwei Damen, die wir auf dem Poster abgebildet haben, die müssen ja nicht unbedingt lesbisch sein – das steht ja nirgendwo geschrieben. Insofern müssen auch sie sich grundsätzlich schützen.

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3. Sie sind Strategin mit Leib und Seele. Warum hinkt die Schweiz gegenüber England und anderen Ländern noch hinterher?
Die Schweiz hat gewaltig aufgeholt. Die Account Planning Group Switzerland ist sehr aktiv und es gibt immer mehr Planner in der Schweiz. Das freut mich sehr!

4. Strategie ist ein Wort was man häufig in Bezug mit Krieg, Machtkämpfen und Sport hört. Warum ist Strategie für die Werbung derart wichtig?
Weil man sich ohne eine Strategie nicht dazu zwingt, darüber nachzudenken, was man will und wie man es zu erreichen gedenkt. Man macht einfach. Und wenn es klappt, weiss man nicht wieso, und wenn es nicht klappt, weiss man auch nicht wieso.

5. Was macht Ihre Agentur besser als die anderen?
Wir verbringen mehr Zeit damit, uns vorzustellen, wie eine Strategie funktionieren soll, was es braucht, damit sie das tut und leiten daraus ab, wie eine Idee sein muss, damit der Plan aufgeht. Wenn man das weiss, dann kann man auch besser konzepten und entwickeln.

6. Auf Ihrer Website steht, dass Sie das Handwerk von den Besten erlernt haben. Wer hat Sie nachhaltig beeinflusst?
Carlos Friedrich – mein erster Strategie-Chef, damals bei Honegger von Matt. Von ihm habe ich gelernt, wie man recherchiert. David Hackworthy, mein Chef bei TBWA, von ihm habe ich gelernt, wie man daraus eine Strategie ableitet. Und Dominique von Matt, von ihm habe ich gelernt, wie man das ganze stichhaltig argumentiert und verkauft. Alle drei waren sehr unterschiedlich als Personen und Planner und haben mir gezeigt, dass man seine individuelle Stärke finden und ausspielen muss. Jeder Planner ist anders.

7. Mir haben schon bekannte Werber gesagt, dass es in Zukunft keine typische Zielgruppensegmentierung mehr geben wird. Was entgegnen Sie ihnen?
Ich glaube, nach Bedürfnissen segmentieren kann man durchaus. Aber das Individuum ist heute so stark, dass man sich davor hüten sollte, sich ein Bild von der Zielgruppe zu machen. Menschen sind zu unterschiedlich und überraschen einen immer wieder.

8. Rod ist für mich die Agentur für die Jungen. Täusche ich mich oder würden Sie statt für den Mini auch für Mercedes werben?
Das ist eine Fehleinschätzung von Ihnen – wir sind Leadagentur der SBB und eine breitere Marke gibt es in der Schweiz wohl kaum. Für Mercedes würden wir aber nicht werben, weil wir mit MINI grad ganz glücklich sind!

9. Rod war und ist die Agentur, welche Trends mitbestimmt und unglaublichen Einfluss auf jüngere Menschen hat. Wo sehen Sie Ihre Agentur in 5 Jahren?
In Zürich. Alles andere ist offen.

 

Rod Logo

www.rod.ag

 

© Yves Seiler

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