thjnk «thjnk big – start small»

thjnk gründet Agentur in der Schweiz – mit Alexander Jaggy und Andrea Bison.
Die Hamburger Agenturgruppe thjnk macht nach einem Rekordjahr 2015 den nächsten konsequenten Schritt und startet zum 01.06. mit thjnk Zürich in der Schweiz (Seiler’s Werbeblog berichtete).

Andrea Bison ist Wahl-Schweizerin, langjährige Partnerin von thjnk und gilt als eine Beratungs-Instanz. In Agenturen wie Jung von Matt, Springer & Jacoby und kempertrautmann hat sie Kunden wie Audi, BMW, Mercedes-Benz, Bild, Edding und Gaggenau national und international verantwortet. Gemeinsam mit CCO Armin Jochum führte sie den Pitch um den Kunden McDonald’s und war massgeblich am Aufbau von Leo’s thjnk tank, einem Joint Venture mit Leo Burnett, beteiligt. Im nachfolgenden Interview erzählt die Mitgründerin und Geschäftsführerin von thjnk Zürich mehr zu thjnk und zu den Plänen in der Schweiz.

1. thjnk eröffnet in Zürich einen Ableger. Warum gerade jetzt? Was spricht für einen Schweizer Ableger?
Die Schweiz ist ein attraktiver Markt mit Marken von nationaler und internationaler Bedeutung. Und: Als erfolgreiche deutsche Agenturgruppe – mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Hamburg, München und auch New York – ist es nur konsequent, nun den Schritt nach Zürich zu wagen.

2. Mit Alexander Jaggy konnten Sie einen der besten Werber des Landes verpflichten. Können Sie uns mehr zu den Hintergründen verraten? Wie fanden sie zueinander?
Armin Jochum und Alexander Jaggy kennen sich noch aus der gemeinsamen, sehr erfolgreichen Zeit bei Jung von Matt. Beide sind Vollblut-Kreative und haben das gleiche Verständnis von exzellenter Werbung. Da findet man dann schnell zueinander.

3. Serviceplan, Heimat und nun auch thjnk: der Schweizer Markt wird nicht grösser, der Kampf um mögliche Kunden härter. Warum glauben Sie an eine Erfolgsgeschichte?
Wir glauben an den Erfolg, so, wie jede Agentur an ihre Rezeptur glaubt: thjnk setzt konsequent auf die besten Leute und maximale unternehmerische Freiheit. Den Rest entscheidet die Marktwirtschaft.

4. In Deutschland ist thjnk ein Hotspot. In wenigen Jahren (Gründungsjahr 2012) wurde aus der Hamburger Agentur eine der bedeutendsten Werbeagenturen Deutschlands. Was zeichnet der Spirit von thjnk aus?
Arbeiten von thjnk beruhen immer auf einem klugen Gedanken und einer differenzierenden, wirkungsvollen Idee. Maximale Anforderungen an Produktionsqualität, Design und Look sind dabei selbstverständlich, wir haben aber auch den Anspruch, uns immer dort weiterzuentwickeln, wo es wirklich bereichert – uns und unsere Kunden, mit neuen Standorten, aber auch neuen Leistungen: Wir sind eine sehr vitale Marke.

5. In Zürich starten Sie mit einem Team von 4 Mitarbeitern. Ist dies bereits Schweizer Bescheidenheit?
Wir folgen hier dem Credo „Talent before task“ und setzen daher für den Anfang auf wenige, aber die bestmöglichen Leute für thjnk Zürich. Unsere erfolgreichsten Gründungen starteten immer in Wohngemeinschafts-Größe. Das ist optimal. Wenn Sie das als Schweizer Bescheidenheit gelten lassen: ja.

6. Wird die Produktion (Umsetzung, DTP, Reinzeichnung) nach Deutschland ausgelagert? Ist das Team um Alexander Jaggy hauptsächlich konzeptionell tätig? Wie werden Synergien zwischen Deutschland und der Schweiz genutzt?
Die Schweiz ist ein Qualitätsmarkt. Deshalb wollen wir in erster Linie Qualität anbieten. Synergien nutzen wir immer dann, wenn es um Spezialisten geht.

7. Die Agentur legt den Fokus auf moderne Markenführung. Was verstehen Sie darunter?
Die Kommunikationsbranche hat sich in den letzten Jahren wahnsinnig verändert. Nicht nur die neuen Möglichkeiten, mit Menschen in einen Dialog zu treten – auch die Geschwindigkeit der Veränderungen stellen für viele unserer Auftraggeber eine grosse Herausforderung dar. thjnk war eine der ersten Marken im deutschsprachigen Raum, die ihre Arbeitsweise und die Teamkonstellationen konsequent an diesem neuen Kommunikationsverständnis orientiert hat. Wir sind schneller. Und denken unternehmerischer. Das schätzen unsere Auftraggeber sehr.

8. In Deutschland ist man wer, wenn man für eine der bekannten Automarken werben darf. In der Schweiz sind die Detaillisten wie Migros oder Coop attraktive Werbepartner. Mit welchen Kunden planen Sie die Zukunft? Für welche Branchen möchten Sie sich empfehlen?
Wir haben zusammen über 45 Jahre Berufserfahrung. Es gibt wohl keine Branche, für die wir nicht tätig waren. Wir sind offen für alles.

9. Neben thjnk gibt es die Designtochter loved und die Joint Ventures Leo’s thjnk tank und uplift. Warum hat man sich für diesen Weg entschieden bzw. warum hat man sich nicht auf den Brand thjnk fokussiert?
thjnk als Agenturgruppe ist so stark und etabliert, dass es schön ist, wenn sich Spezialisten aus ihr heraus entwickeln und sich in neuen Bereichen etablieren. Darüber hinaus bewahrheitet sich hier unser Verständnis von zeitgemässer Markenführung: Leo’s thjnk tank und upljft sind aus einem Bedarf heraus entstanden – für einen Kunden (im Falle von Leo’s thjnk tank für McDonald’s) oder für neue Kommunikationsformen.

10. Ausserhalb von Deutschland hatte thjnk bis jetzt «nur» einen Ableger in New York (2015 wurde die Niederlassung eröffnet). Hat sich thjnk new york etabliert?
thjnk new york hat letzte Woche sein 1-jähriges Bestehen gefeiert – mit einer Vielzahl an Projekten und Partnern. Die aktuelle Resonanz zeigt uns: Wir sind angekommen.

11. Michael Trautmann (thjnk Co-Gründer und Vorstand, Bild unten) war im Zuge der New Yorker Niederlassung häufig im Big Apple unterwegs. Wird man Herr Trautmann nun öfter in Zürich antreffen?
Ganz bestimmt. Das nächste Mal zum Schweizer Markenkongress am 23. Juni in Zürich.

12. Expansion ist das eine, Erfolg im heimischen Markt das andere. Das Jahr 2015 war für thjnk ein Erfolgsjahr. Wie sind Sie in das Jahr 2016 gestartet?
Kraftvoll, fokussiert und auch bereits erfolgreich – mit Award-Gewinnen, neuen Kunden und der Gründung von thjnk Zürich.

13. In Deutschland arbeiten Sie für McDonalds, in der Schweiz wird die Fastfood-Kette von TBWA betreut. Gibt es diesbezüglich Pläne oder Wünsche, dass auch thjnk Zürich für den Burger Riesen werben kann?
Wie bereits erwähnt: Wir starten ohne expliziten Gründungskunden. Aber in Wunschkonstellation.