In Zürich geboren, verbrachte Frederick die erste Hälfte seiner Kindheit in Mannheim, Deutschland. Mit sechs Jahren zog die Familie ins beschauliche Glarnerland, sozusagen von Rolltreppen und Autobahnkreuz ins Tal der Berge und wild grasenden Kühen. Die neue Umgebung tat dem jungen Frederick gut und seine Kreativität lebte er aus, indem er stundenlang zeichnete. Bereits mit 14 Jahren durfte er für das lokale Blatt, die Glarner Nachrichten, Cartoons zeichnen. In der Anfangsphase hat er dabei Witze kopiert und diese mit Sprechblasen angereichert. Dies tat er so lange bis er zur Erkenntnis kam, dass ein Cartoon sich nur dann zu zeichnen lohnt, wenn daraus eine Bildpointe entsteht.
Von da an hat Frederick immer dafür gekämpft, pointierte Bilder herzustellen. Dies war dann auch der Grund, weshalb er sich später für die Werbung begeistern konnte. Es war der Startschuss für eine grosse Werbekarriere, welche heute mit Bestimmtheit noch nicht zu Ende ist.
Nach der Matura, welche er in Glarus gemacht hat und dem Jahr an der Kunstgewerbeschule in Zürich, wollte er ursprünglich Industriedesign studieren oder die freie Kunstklasse besuchen, bis ihm die Kollegen in der freien Kunstklasse nach dem Schnuppertag höchst suspekt vorkamen. Gleichzeitig haben ihm Menschen aus der Werbung erzählt, dass Werbung enorm vielseitig sei, dass man da von Cartoons über Fotografie bis hin zu Industriedesign alles machen kann, all das, was den jungen Künstler faszinierte. Er müsse sich in kein Korsett zwängen und könne seine Träume verwirklichen. All dies hörte sich vielversprechend an und von diesem Zeitpunkt an war klar: der Frederick aus dem Glarnerland wird Werber.
Als die Richtung klar war, absolvierte er 2 bis 3 Praktikas bis er die Ausbildung zum Grafiker beim legendären Remy Fabrikant begann. Sein Weg kannte von da an nur eine Richtung und diese zeigte immer nach oben. Sein Talent und Fleiss wurde mit der besten Lehrabschlussprüfung belohnt. Sehr schnell wurde er bei JWT Zürich und später bei Contexta AD. Der Höhepunkt folgte als er bei der Netzwerkagentur TBWA Zürich CD und Mitglied der Geschäftsleitung wurde. In dieser Zeit durfte er für bekannte Marken wie Nissan Infiniti, Mars, L’Oréal, Campari, SonyPlaystation, Pro Juventute, Sunrise seine Kreativität unter Beweis stellen.
Neben der Werbung und dem Zeichnen hatte Frederick immer eine dritte Leidenschaft, welche später zur grössten wurde. Diese Leidenschaft galt einem Land voller Kakteen und Menschen mit grossen Hüten. Frederick hatte sich in Mexiko verliebt, ein Land, welches er immer wieder bereiste und in welchem er seine heutige Frau kennenlernte. Das Land hat ihn dermassen begeistert, dass er sich auch einen grossen Hut kaufen und sich dort beruflich verwirklichen wollte. Dies tat er bis ihn sein neuer Arbeitgeber Contexta von den Vorzügen der Schweizer Wirtschaft und dem Standort Bern überzeugen konnte.
Contexta wollte später nichts von Kakteen und Tortillas wissen und sie erteilte Frederick ein Ausreiseverbot als er mit einem lauten Olé wieder von Dannen ziehen wollte. So kam es wie es kommen musste: der erfolgreiche Werber blieb der Schweiz erhalten. Da er sich aber nicht nur in Mexiko, sondern auch in eine schöne Mexikanerin verliebt hatte, war es für das junge Liebespaar klar, dass wenn schon nicht in Mexiko, dann möchten sie ihr Glück wenigstens in der Schweiz geniessen können. Kurze Zeit später war das Glück perfekt und Brenda, die zukünftige Frau Rossmann, zog in die beschauliche Schweiz. Der Kreis schloss sich und aus seiner Leidenschaft für Mexiko entstand eine Familie mit zwei süssen Kindern.
Gemalt und gezeichnet hat er weiterhin, trotz seiner Arbeit in der Agentur. Sein Stil mit den schwarzen Outlines beherrschte er schon vor 15 Jahren, vermutlich bevor all die Romero Brittos damit reich und berühmt wurden (smile).
Frederick Rossmann bezeichnet seine Bilder als eine Art Mindmapping im Fredinko-Style. Während des Zeichnens der Outlines erzähle er sich immer eine Geschichte über das, was er gerade zeichne und das Endresultat entstehe in den meisten Fällen von selbst. Wenn man als Illustrator oder Zeichner solche Eingebungen hat, dann hat der Künstler die richtige Inspiration. Selbstbewusst erwähnt Frederick: «Und weil das Ganze so magisch von selbst entsteht, scheue ich mich nicht, das Resultat Kunst zu nennen.»
Auf www.fredinko.ch kann man die Vielseitigkeit des jungen Künstlers sehen. Was mir besonders gefällt, sind seine «Agency Insights». Diese zeigen Realsatire wie es im Buche steht und die lustigen Situationen in Agenturen können passender nicht illustriert werden. Eines ist klar, Frederick hat entweder ganz viel erlebt oder eine blühende Fantasie. Vermutlich ist es von Beidem etwas, denn die kleinen Agenturepisoden zeigen, in was für einem tollen Umfeld wir unsere Tätigkeit ausüben dürfen.
Zu den Highlights seiner Malerei gehört zweifellos der Auftritt an der Grafik 13, wo er in Ruhe 3 Tage lang malen konnte und die Menschen ihm dabei nicht nur zusehen konnten, sondern auch mithalfen, auszumalen. Das Wandbild wurde später in kleine Stücke geschnitten und in seiner Galerie Art 333 in Wädenswil verkauft.
Heute besitzt Frederick Rossmann kein Atelier mehr. Es fehlt ihm der nötige Platz, um all seine Werke auszustellen. Aus diesem Grund möchte er jetzt möglichst viele Bilder loswerden. Sie sind günstig und dekorativ. Frederick sagt grosszügig: «Call me, I make good price!»
Die neuen Bilder werden vom Stil her ähnlich sein aber inhaltlich viel konkreter. Beruflich hat er 2015 einen wegweisenden Wechsel vollzogen und ist von der grossen Netzwerkagentur TBWA zu einer kleineren inhabergeführten Agentur Werbeanstalt gewechselt (hier nachzulesen), welche er weiter auf- und ausbauen möchte.
Sein oberstes Ziel dabei ist Werbung zu machen, welche Menschen unterhält, welche man sehen möchte, welche dem Kunden helfen und welche gefällt, so wie Fredinkos Bilder. Werbung, welche man gerne zu Hause aufhängen würde.
